Stand: 26.09.2022 18:34 Uhr
In der Erdgaspipeline Nord Steam 2 hat es nach Angaben des Betreibers einen Druckabfall gegeben. Ursache ist ein Loch. Auf die Erdgasversorgung kann sich das Problem allerdings nicht auswirken.
In der vergangenen Nacht hat es in der Gaspipeline Nord Stream 2 nach Angaben des Betreibers einen Druckabfall gegeben. Es sei ein Druckverlust in Röhre A festgestellt worden. Die zuständigen Marinebehörden in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Russland habe man sofort informiert, teilte der Sprecher des Pipeline-Betreibers Nord Stream 2 AG, Ulrich Lissek, heute mit. Normalerweise liege ein Druck von 105 Bar an. Jetzt seien es auf deutscher Seite nur noch sieben Bar.
Nach Angaben der Betreiber tritt Gas südöstlich der dänischen Insel Bornholm aus. In Zusammenarbeit mit Behörden sei die ausschließliche Wirtschaftszone Dänemarks als Ort eines möglichen Austritts identifiziert worden, teilte die Nord Stream 2 AG am Nachmittag mit. Die zuständigen Behörden haben danach als Vorsichtsmaßnahme eine Sicherheitszone eingerichtet. Die Untersuchungen dauerten an.
HINTERGRUND21.07.2022GaspipelineNord Stream – Chronik eines Politikums
Nord Stream bringt durch Unterwasser-Leitungen russisches Gas nach Westeuropa.
Pipeline mit Gas befüllt – keine Gefahr für die Umwelt
Der Doppelstrang der Pipeline Nord Stream 2 verläuft 1230 Kilometer von Russland durch die Ostsee bis nach Deutschland. Sie ist fertiggestellt und mit Gas gefüllt, allerdings wurde durch sie nie Gas importiert. Die Bundesregierung hatte das Genehmigungsverfahren für die fertiggestellte Leitung im Februar kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Eis gelegt und auch danach betont, dass eine Inbetriebnahme nicht in Frage komme.
Ein Leck an der Gaspipeline Nord Stream 2 hätte nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wenig Auswirkungen auf die Meeresumwelt in der Ostsee. Erdgas sei Methan, das sich teilweise im Wasser löse und nicht giftig sei, sagte ein DUH-Sprecher.