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2,4 Milliarden Euro Schaden jährlich
Raubflashmobs auch in Deutschland
8. Juli 2019 um 19:24 Uhr
Aus Flashmob wird Flashrob
In den USA ist derzeit eine Überfallmasche zu beobachten, die ziemlich dreist ist: Eine Gruppe von Männern läuft in einen Laden, greift sich wie auf Kommando überfallartig so viele Kleidungsstücke wie möglich aus den Regalen und rennt wieder hinaus. Der ganze Spuk dauert noch nicht einmal dreißig Sekunden. Verkäufer haben angesichts der Übermacht keine Chance einzugreifen.
Kommt der Klau-Flashmob-Trend aus den USA jetzt auch zu uns nach Deutschland? Im Video sehen Sie, wie die dreiste Klau-Taktik funktioniert und wie ein Experte die Situation in Deutschland einschätzt.
Tierwelt als Vorbild
Flashmob-Diebstahl oder auch als Blitzmob nennen US-amerikanische Polizisten diese Art der Überfalltaktik. Bei einem Flashmob findet sich eine Gruppe scheinbar spontan an einem Ort zusammen, führt dann aber etwas Geplantes aus wie Tänze oder Gesänge. Oder eben -wie in diesem Fall- einen Überfall.
Beim Klau-Flashmob dient das Tierreich den Dieben als Vorbild: Wie ein blitzschneller Fischschwarm wollen die Diebe mit dieser Taktik ihre Feinde, also das Ladenpersonal, verwirren. Gegen die Übermacht der Gruppe hat ein einzelner Verkäufer oder Sicherheitskräfte nahezu keine Chance.
Fraglich, wie sich so ein Raub verhindern lässt: in den USA versucht die Polizei nun über die Veröffentlichung der Videoaufnahmen, die Täter zu identifizieren. Aber auch in Deutschland gehört das Phänomen des perfekt organisierten Gruppen-Überfalls auf Einzelhandelsunternehmen längst zum traurigen Alltag. Stattliche 2,4 Milliarden Euro soll der Schaden betragen, den diese Klau-Banden dem Einzelhandel jährlich zufügen. Im Video erklärt Stefan Hertel, der Sprecher des Handelsverbandes Deutschland, wie die organisierten Banden hierzulande vorgehen.